Wie du lernst, deinen Blick auf das Gute zu lenken – auch dann, wenn der Alltag herausfordernd ist. Ein persönlicher Erfahrungsbericht über Achtsamkeit, innere Haltung und die Kraft, Positives zu sehen.
Focus on the Good – Wie du den Blick auf das Positive im Alltag lenken kannst
Wir alle wissen, dass positives Denken gut für uns ist. Doch in der Realität ist das gar nicht so einfach. Es gibt Tage, an denen alles gleichzeitig ruft: Kinder, Arbeit, Haushalt, Verpflichtungen. Dann verliert man schnell den Blick für das Schöne und fühlt sich überfordert. Genau hier beginnt die eigentliche Veränderung – in dem Moment, in dem du beginnst, bewusst hinzuschauen.
Wenn es leicht ist, fällt es leicht
Wenn die Sonne scheint, die Tage hell sind und alles rundläuft, fällt es uns nicht schwer, dankbar zu sein. Wir genießen den Sommer, lachen mehr, fühlen uns lebendig. In solchen Phasen kommt Positivität von selbst.
Aber das Leben besteht nicht nur aus Sommer. Es gibt Tage, die grau sind, an denen du müde bist, an denen scheinbar alles schiefgeht. Vielleicht hast du etwas vergessen, ein Gespräch ist unangenehm verlaufen oder du fühlst dich einfach leer. Genau dann entscheidet sich, wie du mit dir selbst umgehst.
Das Gute zu sehen, wenn alles schön ist, ist leicht. Das Gute zu sehen, wenn es schwierig ist, ist eine bewusste Entscheidung. Und diese Entscheidung liegt in deiner Hand.
Verantwortung für den eigenen Blick
Ich habe irgendwann erkannt, dass ich selbst bestimme, wie ich eine Situation bewerte. Ich kann dieselbe Erfahrung negativ, neutral oder positiv sehen. Diese Bewertung entsteht durch meine Gedanken, meine Geschichte und meine Glaubensmuster – aber sie lässt sich verändern.
Wenn ich abends müde bin, der Tag anstrengend war und ich nur noch erschöpft auf der Couch sitze, kann ich mich entscheiden. Entweder ich bleibe in diesem Gefühl der Überforderung oder ich halte kurz inne. Ich kann mir etwas Gutes tun, etwas Leckeres kochen, Musik anmachen, tief durchatmen.
Es geht nicht darum, alles schönzureden. Es geht darum, den inneren Blick bewusst zu verändern. Denn das, worauf du deine Aufmerksamkeit richtest, wächst.
Kleine Übungen für den Alltag
Wir alle kennen Menschen, die uns fordern. Kolleginnen, Nachbarn, Kunden oder Bekannte, mit denen es einfach nicht leicht ist. Du kannst dich über sie ärgern, dich beschweren, dich hineinsteigern. Doch dadurch wird nichts besser.
Wenn du stattdessen versuchst, einen positiven Aspekt zu finden, verändert sich deine Wahrnehmung. Vielleicht trägt die Person immer schöne Kleidung oder hat eine freundliche Art zu sprechen. Du kannst das anerkennen, ohne dich zu verbiegen. Du machst es nicht für den anderen, sondern für dich selbst.
Denn in dem Moment, in dem du die Bewertung änderst, spürst du sofort eine kleine Entlastung. Ein Stück Frieden. Und genau darum geht es.
Wenn das Leben schwer wird
Manchmal kommen Phasen, die weit über den Alltag hinausgehen. Zeiten, in denen wir mit Verlust, Krankheit oder Schmerz konfrontiert sind. Dann scheint der Satz „Focus on the Good“ fast unmöglich.
Ich weiß, wie sich das anfühlt. Als ich meine Mutter in ihrer Krankheit begleitet habe, war das eine der schwierigsten Zeiten meines Lebens. Ich war traurig, erschöpft, wütend, überfordert. Gleichzeitig war ich Mutter, Partnerin und Tochter. Alles auf einmal.
In dieser Zeit habe ich gelernt, dass ich das Leben nicht kontrollieren kann, aber meine Haltung schon. Ich konnte nicht bestimmen, was geschieht, aber ich konnte wählen, wie ich darauf reagiere. Ich durfte traurig sein, ich durfte zusammenbrechen – aber ich durfte auch wieder aufstehen.
Ich habe begonnen, die kleinen Momente zu sehen. Ein Lächeln, ein Gespräch, eine Berührung. Ich war dankbar für jeden Tag, den wir noch gemeinsam hatten. Diese Dankbarkeit hat mich getragen.
Heute weiß ich, dass genau diese schweren Zeiten mich wachsen ließen. Sie haben mir gezeigt, dass Stärke nicht bedeutet, keine Tränen zu haben, sondern immer wieder aufzustehen.
Positivität als Haltung
Positivität bedeutet nicht, immer glücklich zu sein. Sie bedeutet, bewusst zu wählen, worauf du deine Energie richtest. Du darfst traurig, wütend oder müde sein. Aber du darfst dich auch wieder entscheiden, deinen Blick zu heben.
Wenn du dich fragst: Was kann ich hier lernen? oder Was will mir diese Situation zeigen?, öffnet sich der Raum für neue Perspektiven. Du kommst aus der Ohnmacht in die Gestaltung.
Und mit jedem kleinen Schritt stärkst du dein Vertrauen – in dich, in das Leben und in die Kraft, die in dir steckt.
Du musst nicht alles allein schaffen
Manchmal gelingt es nicht, den Blick auf das Gute zu halten. Dann ist es wichtig, sich Unterstützung zu holen. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck von Selbstfürsorge. Sprich mit Menschen, denen du vertraust. Nimm Hilfe an. Auch das ist ein Akt der Stärke.
Focus on the Good – dein täglicher Reminder
Dieser Satz ist für mich mehr als ein Motto. Er ist eine Haltung, die trägt. Eine Entscheidung, die du jeden Tag treffen kannst.
Ich wünsche dir, dass du auch in den kleinen Momenten deines Alltags das Licht erkennst – in einem Lächeln, einem Atemzug frischer Luft, einer Tasse Kaffee oder einem freundlichen Wort.
Und wenn das Leben einmal laut und unruhig wird, erinnere dich daran:
Du hast es in der Hand.
Danke, dass du dir Zeit genommen hast, diesen Beitrag zu lesen. Es bedeutet mir viel, meinen Weg mit dir zu teilen.
Deine Christiane